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Das "Bürger - Wehr" am Crysopras.

Während im Januar noch die Eisschollen am Bauwerk rissen, so strömten Heute die Menschen zum Chrysopras Wehr um sich für dessen Erhalt einzusetzen. Sie kamen einzeln und in kleinen Gruppen, selbst aus den Nachbarorten. Am Ende waren es über 500 Menschen aller Altersgruppen. Macheiner fühlte sich an die Montagsdemos von ´89 erinnert. Es wurden Reden gehalten und Unterschriften gesammelt. Es wird wohl keiner der Entscheidungsträger sagen können, dass das Wehr geschliffen werden könnte, ohne nicht die heimatlichen Gefühle der Bürger zu verletzen.
Die Argumente, die Renovierungskosten wären zu hoch sind kaum haltbar. Das Wehr wurde ja unter Denkmalschutz gestellt, gerade um es der Nachwelt zu erhalten. Wenn dann auch noch der Eigentümer und die Denkmalbehörde praktisch ein und dieselbe Person, das Land Thüringen, sind, dann sollte die Frage, ob renoviert, oder nicht, doch gar erst nicht gestellt werden müssen. Wie jeder private Denkmaleigentümer auch, muss man sich dann die Frage gefallen lassen, warum man nicht schon ehr etwas zum Erhalt des Wehres getan hat? Was wäre das auch für ein Vorbild für andere Denkmalbesitzer? Wir kümmern uns so lange nicht darum, bis wir endlich das OK zum Abriss bekommen? Leider eine scheinbar zur Praxis gewordene Einstellung, die schon an anderen Denkmäler in der Region geübt wurde.
Natürlich ist es ein ehrenwertes Ziel, die Natur wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen und die Eingriffe des Menschen soweit möglich zu entfernen. Aber mit Abriss des Wehres opfert man gleichzeitig ein anderes Biotop, den Lache Kanal. Dieser würde dann trocken fallen und das Leben der dort vorhandenen Fauna und Flora massiv beeinflussen. Was ist also wichtiger, zukünftigen Lebewesen einen Lebensraum zu schaffen, oder einen einheimischen Lebensraum zu erhalten?
Eines wird am heutigen Tag klar, die Menschen sind noch nicht vollends in der digitalen Welt versunken. Im Gegenteil, insbesondere die Facebook Gruppe „Bad Blankenburg im Wandel der Zeit“, hat viel zum Erfolg der heutigen Kundgebung beigetragen. Außerdem zeigt sich, dass die Blankenburger noch ein sehr großes Heimatinteresse haben und einen weiteren Verfall der lokalen Sehenswürdigkeiten nicht akzeptieren werden. Bad Blankenburger, ihr könnt stolz auf euch sein!