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01.04.2017

Kreisheimattag in Judenbach-Sonneberg am 1. April.

Seit 2011 findet bei unseren südlichen Nachbarn einer der wenigen deutschen Kreisheimattage statt. Unter dem Thema „500 Jahre Reformation – Martin Luther und seine Spuren in unserer Region“, organisierte der Sonneberger Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein mit Unterstütz durch das Sonneberger Landratsamt und die dortige Sparkasse, diese Veranstaltung.

Über 100 Zuhörer fanden sich im Kultursaal des Ortes ein, um sehr interessante und informative Vorträge zu hören.

Nach einem Grußwort der Landrätin Frau Zitzmann und dem Judenbacher Bürgermeister Morgenroth, erklärte Dr. Steinhäuser, Präsident der Lutherweg-Gesellschaft Wittenberg, Sinn und Zweck dieses über 1000km lange Weges und seine Realisierung in den letzten Jahren. Obwohl er selbst anmerkte, das Luther eigentlich gegen Pilgerreisen war. Nichtsdestotrotz, gehörten lange Reisen zu Fuß in den vergangenen Jahrtausenden zum Menschsein dazu, man könnte sogar sagen, der Mensch ist wie geschaffen dafür. Wer also neben dem christlichen Aspekt dieser Wege einen Grund sucht auf Luthers Spuren zu wandeln, der sollte diese Wandermöglichkeit nutzen um das Leben vor 500 Jahren besser zu verstehen und die naturgegebenen Möglichkeiten seines Körpers neu kennenzulernen.

Den zweiten sehr bildlichen und kurzweiligen Vortrag hielt Frau Prof. Dr. Köhle-Hezinger, Volkskundlerin der Friedrich Schiller Universität Jena. Sie sprach über das Verhältnis der lokalen Pfarrer zu ihren Gläubigen. Ein Pfarrersleben war damals nicht leicht. Marode Pfarrhäuser, eingeschränkte Verdienstmöglichkeiten und oftmals eine große Familie brachten ihn häufig an den Rand der Verzweiflung. Die Hauptlast der täglichen Arbeit hatte seine Frau zu leisten. Alles in Allem ein Beruf, der einem eine hohe Opferbereitschaft abforderte und dies auch noch bis in unsere heutige Zeit.

Den Schlussvortrag, mit einem Thema, das sicherlich nicht jedem behagte, hielt Herr Schwämmlein selbst. Er entzauberte das Judenbacher Lutherhaus und die im 19. Jahrhundert darum gesponnene Geschichte von Kommerzienrat, Adolf Fleischmann. Nach aktuellem Wissensstand, stand weder das Haus, ein angebliches Gasthaus, in dem Luther eine Nacht verbracht haben soll, noch gab es die von Fleischmann inszenierte Rede Luthers auf dem Judenbacher Jahrmarkt. Obwohl diese Informationen schon zu damaliger Zeit bekannt waren, hielt sich diese „Alternative Wahrheit“, oder Fakenews, wie man heute sagen würde, noch bis in unsere heutige Zeit.

Am Nachmittag konnten die Teilnehmer noch an einer Wanderung entlang des Lutherwegs teilnehmen und die Kirche Sankt Nikolaus besuchen.

Abschließend kann man sagen, dass es eine durchaus gelungene Veranstaltung war. Auch die Vorträge, waren weitaus besser für ein öffentliches Publikum geeignet, als die der Historischen Kommission in Bad Blankenburg. Ich konnte einige Ideen zum ersten Vortagsabend der Heimatpflege am 25.4. um 18 Uhr im Schloss-Saalfeld mitnehmen.

Von Seiten unseres Landkreises waren Herr Modes, Redakteur der Rudolstädter Heimathefte, und ich, als Kreisheimatpfleger anwesend. An einem kleinen Stand präsentierten wir unsere Heimathefte und weitere Lokalliteratur.

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